Kirchenaustritte (Allg. Information)
Nach einem aktuellen Bericht des "Tagesspiegel", von Benjamin Lassiwe
Massiv Kirchenaustritte: Evangelische Kirche verliert 2022 fast drei Prozent ihrer Mitglieder
Die Zahl der Taufen nahm zuletzt wieder zu, doch der Mitgliederverlust der evangelischen Kirche steigt weiter an. Auch in Berlin und Brandenburg.
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"Diese Zahlen sind katastrophal. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat 2022 fast drei Prozent ihrer Mitgliedschaft verloren. Insgesamt gehören nur noch 19,1 Millionen Menschen einer der 20 evangelischen Landeskirchen an.
Vor allem die Zahl der Kirchenaustritte ist massiv gestiegen: Sie lag 2022 mit 380.000 Menschen um ein Drittel höher als im Jahr 2021 – und übertrifft erneut die Zahl der Todesfälle unter den Mitgliedern, die bei 365.000 lag.
In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sehen die Werte nicht besser aus: Die Mitgliederzahl der EKBO sank von 862.000 Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen im Jahr 2021 überproportional um 3,4 Prozent auf 833.000 im vergangenen Jahr.
„Die jüngste Entwicklung der Mitgliedschaftszahlen ist bedrückend, nicht zuletzt für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagieren“, sagte die Ratsvorsitzende der EKD, Anette Kurschus.
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Dennoch bekannte der evangelische Landesbischof Christian Stäblein am Dienstag, dass ihn jeder einzelne Austritt „schmerze“.
Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Die Schmerzen sind natürlich echt und ernst gemeint.
Aber warum laufen der Kirche die Menschen eigentlich in Scharen davon? Kurschus zitierte am Dienstag eine Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, wonach eine „Kosten-Nutzen-Abwägung“ der Kirchenmitglieder dabei eine wesentliche Rolle spiele.
Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Auch merken die Menschen, dass ihnen niederträchtige, bösartige Gestalten in der Kirche überhaupt nicht guttun. Degenerierte, die die Kirchenhäuser in den Abgrund reißen, gibt es schließlich in allen deutschen Landeskirchen, nur die Ausprägungen ihrer Taten sind verschieden. Es sind also nicht mehrheitlich wirtschaftliche Erwägungen, die eine Rolle spielen, sondern (mindestens gleichrangig) zwischenmenschliche.
„Ohne Seelsorge und Diakonie und ohne die gottesdienstlichen und gemeindlichen Angebote in den rund 20.000 Kirchen und Kapellen wäre das gesellschaftliche Klima ein anderes“, sagte Kurschus am Dienstag. Doch gehen die Kirchenaustritte unvermindert weiter, wird man schon in zehn Jahren die Wahrheit hinter dieser Thesen sehen können.
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